Paramentenwerkstatt

Definition Paramentik

Der Begriff Paramentik leitet sich vom lateinischen parare mensam ab und heißt wörtlich übersetzt „den Tisch bereiten“. Heute ist die Paramentik eine akademische Disziplin in der Praktischen Theologie und damit Teil der Ausbildung von Pastoren und Diakonen.

Die Paramentik beschäftigt sich mit der sachgemäßen Ausgestaltung kirchlicher Räume. Ihre Bezugswissenschaften sind die Ästhetik, die Liturgik sowie die christliche Kunst. Zu den wichtigsten Inhalten zählen neben der Materialkunde die Farbpsychologie, der liturgische Kalender des Kirchenjahres, die "Kleidermode" der Geistlichkeit sowie die Geschichte der Paramentik.

Das Kunsthandwerk christlicher Paramentik lässt sich bis ins 6. Jahrhundert zurückverfolgen. Ein Mosaik in der Kirche San Vitale im italienischen Ravenna zeigt erstmals ein Altartuch. Drei Jahrhunderte später datiert ein Verzeichnis liturgischer Gewänder aus Rom. Auf Papst Innozenz III. (12. Jahrhundert) geht der Kanon liturgischer Farben zurück.

1858 gründete Pfarrer Wilhelm Löhe im fränkischen Neuendettelsau einen Verein für Paramentik und gilt seitdem als deren Erneuerer. Durch Löhe inspiriert eröffnete Charlotte von Veltheim, Domina des Klosters St. Marienberg, 1862 die bis heute existierende Paramentenwerkstatt. Seitdem gilt hier: Kunst ist unser Handwerk!